Montag
4. März 2024
4. März 2024
Foto Juliette Moarbes
Elisabeth Wellershaus – Wo die Fremde beginnt
Fremdheit ist ein Phänomen, das Wellershaus seit frühester Kindheit aus den Zuschreibungen anderer kennt. In ihrem Buch zeichnet sie nach, wie viel komplexer, allgegenwärtiger und bereichernder sie die Fremde selbst wahrnimmt – und warum sie uns verbindet.
Wellershaus wuchs im bürgerlichen Stadtteil Hamburg-Volksdorf mit ihren weißen Großeltern und ihrer weißen Mutter auf. Ihr Vater lebte als Kind auf einer Kakaoplantage in Äquatorialguinea und zog in den 1960er Jahren an die Costa del Sol. Fremdheit hat sie als Schwarze Deutsche zwischen Hamburg, Malaga und den Lebenswelten ihrer Eltern als komplexes Konstrukt kennengelernt. Nach Studienjahren in London lebt sie als Journalistin mit klassischer Kleinfamilie im gentrifizierten Teil des Berliner Stadtteils Pankow, gehört heute zur privilegierten Mittelschicht, und einfache Zugehörigkeitsnarrative greifen längst nicht mehr. In ihrem Buch erforscht Wellershaus Kontexte, in denen Fremdheit sich nicht gleich auf den ersten Blick erschließt: in Freundschaften, Arbeitsbeziehungen, Nachbarschaften, der Familie – in unmittelbarer Nähe. Sie erzählt von unentschlossenen Biografien, komplexen Identitäten und verknüpft die Weltwahrnehmungen anderer mit eigenen. Dadurch gelingt es ihr auf unnachahmliche Weise, die identitätspolitischen Perspektiven der Gegenwart zu erweitern.
Elisabeth Wellershaus, Jg. 1974, ist in Hamburg geboren, studierte Theaterwissenschaften und Material Culture in London, arbeitet als Journalistin, Autorin und Übersetzerin. Ihr Buch „Wo die Fremde beginnt“ wurde 2023 für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert.
Veranstaltungsort
Buchhandlung Schwarz auf Weiß
Ritterstraße 9
21614 Buxtehude
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Telefon: 0 41 61 - 99 99 700
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